In unserer immer schnelllebigeren Zeit kann man seit einiger Zeit einen erfreulichen Gegentrend wahrnehmen: Als Reaktion auf ungesunden Fast Food hat sich die Slow Food Bewegung gegründet, als Reaktion auf die fortschreitende Globalisierung mit ihren weltumspannenden gleichen Unternehmen, die den einzelnen Städten ihr Gesicht zu nehmen drohen, findet eine Rückbesinnung auf lokale Traditionen statt. Auf synthetisch und eventuell sogar mittels Tierversuchen hergestellte Kosmetika, die nicht nur die Haut, sondern auch die Umwelt belasten, hat die Naturkosmetik eine Antwort gefunden. All diesen Gegenreaktionen ist gemeinsam, dass man sich vom Prinzip „höher schneller weiter“ abwendet und nach mehr Nachhaltigkeit, ja: Ganzheitlichkeit sucht. Das Wissen um natürliche Helfer, sei es in der Küche, im Haushalt, für Gesundheit oder Schönheit, ist traditionell in jeder Kultur fest verankert und erlebt mithin eine Renaissance.
Vorreiter sind hier Traditionsunternehmen wie beispielsweise Dr. Hauschka oder die Schwäbisch Gmünder Weleda AG. 1921 als pharmazeutischer Laborbetrieb mit eigenem Heilpflanzengarten gegründet, gilt sie mittlerweile als führender Hersteller ganzheitlicher Körperpflege. Geleitet von antrhroposophischen Werten und der Idee der Nachhaltigkeit setzte man auch dann konsequent auf natürliche Kosmetik, als dies noch gar nicht „in“ war. Doch inzwischen entdecken immer mehr Menschen, wie gut ihnen Naturkosmetik tut – schließlich nehmen Unverträglichkeiten immer mehr zu.
Durch den Verzicht auf chemische Zusätze wie Silikone, synthetische Duft- und Farbstoffe, Paraffine und andere Produkte auf Mineralölbasis minimiert man das Risiko von Hautreizungen oder gar Allergien. Zudem können sich bei der Benutzung von Naturkosmetik keine schädlichen chemischen Stoffe, die die Haut durchdringen, im Körper anreichern. Pflanzliche Öle hingegen, die in der Naturkosmetik Verwendung finden, sind körperverwandte Fette, weshalb sie meistens ausgezeichnet vertragen werden. Und auch der kosmetische Effekt ist nicht ohne, denn Pflanzenöle sind in der Lage, selbst in untere Hautschichten einzudringen. Doch nicht nur Haut und Haar freuen sich über Naturkosmetik, sondern auch das Gewissen. Wenn anstelle von Paraffin Pflanzenöle wie etwa Sonnenblumen- oder Olivenöl verwendet werden, tut das der Umwelt in zweierlei Hinsicht gut: Immerhin sind Paraffine aus Erdöl gewonnene künstliche Stoffe, sodass man durch konsequenten Verzicht zum Schutz der ohnehin zur Neige gehenden Erdölvorräte beiträgt. Zum anderen fördert man ökologische Langwirtschaft, in diesem Falle den Ölbauern.
Naturkosmetik tut also nicht nur gut – sie tut auch Gutes.